11 November 2013

Dat jrose schricken bejinnt

Dat is zwar nicht mal annähernd perfektes Berlinerisch, aber es geht ja eher um den Inhalt: Der große Strickwahn hat mich nämlich mal wieder gepackt. Und da ich beim blättern in vergang' nen Post eine Umfrage entdeckt habe, nach der ich euch versprochen habe, einen Post zum Strickenlernen zu schreiben und der bis heute nicht gekommen ist, hat mich das schlechte Gewissen gepackt.
Holt euch also schnell ein Wollknäuel und Stricknadel - das große Stricken beginnt!
(Achtung! Der Post ist doch etwas länger bzw. ausführlicher geworden!)


Ick empfehle

Zu Beginn möchte ich ein paar Empfehlungen für Anfänger geben, die mir, 
als ich stricken gelernt habe, sehr geholfen haben:
  1. Benutzt dicke Wolle. Und wenns nur zum lernen ist, ihr könnt nachdem ihr dann stricken könnt, das Stoffstück aus der dicken Wolle auch wieder auflösen, aber es ist wirklich ratsam, mit dicker Wolle anzufangen.
  2. Dicke Nadeln. Ja, schon wieder dick. Das gute bei den dicken Dingen ist, dass sie größer und einfacher zu greifen sind, so dass einem das Lernen leichter fällt.
  3. Rundstricknadel. Dass sind Nadeln, die mit so einem Plastikband (?!) verbunden sind. Schaut mal hier. Es erleichtert das Stricken für Anfänger ungemein, da bei normalen Stricknadel meist hinten die Maschen runterfallen und so sind sie gesichert und die Chance, Maschen zu verlieren, ist schon mal geringer.

Dat starten - Maschenaufnahme

Sooo. Zuerst schnappt ihr euch den Anfangsfaden eures Wollknäuls und legt euch das Ganze so hin, dass das Ende des Fadens nach links zeigt und das Wollknäul rechts liegt. Dann legt ihr eure linke Hand mit der Innenseite nach oben auf etwa die Mitte des abgewickelten Fadens. Mit der anderen Hand legt ihr den Faden rechts über den kleinen Finger und zieht den linken Faden (also den links von eurer Hand) locker um eure Hand. (Dazu nehmt ihr euch den Faden und legt ihn locker um den Daumen herum und führt ihn dann in eure Handfläche, damit ihr ihn mit den restlichen Fingern (Mittelfinger, Ringfinger und kleiner Finger - den Zeigefinger brauchen wir noch) festhalten könnt. Aber Achtung: Achtet darauf, dass das Fadenende relativ lang ist, sonst könnte es mit dem Maschen aufnehmen kritisch werden.)
Als nächstes richtet ihr eure Hand auf (könnt ihr auch schon eher machen, bloß zum "von Grund auf erklären" macht es sich besser, die Hand erstmal 'platt' zu betrachten.), so dass der Daumen oben ist und schnappt euch eine eurer Stricknadel. Mit der fahrt ihr dann von unten zwischen die beiden Fäden (also den, der vom Zeigefinger zum Daumen gespannt ist und den, der vom Daumen in die Handfläche führt) und zieht dann mit der Nadel den hinteren Faden unter dem vorderen hindurch nach vorne. Die Schlaufe, die noch am Daumen hängt lasst ihr einfach fallen, so dass der Faden vom Zeigefinger nicht mehr zum Daumen, sondern zur Stricknadel führt. Dort müsste jetzt der Faden vom Zeigefinger vorne um die Nadel herum wandern und dann in die Handfläche zu den "Festhaltefingern" führen. Dann müsst ihr die Nadel ein wenig nach hinten nehmen, so dass die beiden Fäden untereinander sind. Mit eurem Daumen geht ihr dann zwischen die beiden Fäden und zieht den unteren nach vorne, so dass er anschließend als Schlaufe um euren Daumen liegt. (Zwischen der Nadel, dem Daumen und der Resthand müsste jetzt ein kleines Dreieck zu sehen sein.)
Jetzt ist die Nadel wieder an der Reihe. Von unten fahrt ihr mit ihr durch die Schlaufe am Daumen und zieht dann den Faden, der vom Zeigefinger kommt, durch die Schlaufe hindurch. Die Schlaufe vom Daumen kann wieder fallen gelassen werden, ihr zieht alles fest und wenn nichts schief gelaufen ist, habt ihr jetzt so eine Art Schlaufen - Knoten - Ding um die Nadel herum. Und das war eigentlich auch schon alles, denn jetzt muss das vorgehen nur noch wiederholt werden. Ihr nehmt die Nadel also wieder ein Stück zurück, so dass die beiden Fäden übereinander sind und fahrt mit dem Daumen dazwischen. Dann holt ihr den unteren Faden mit dem Daumen nach vorne, so dass er wie eine Schlaufe um den Daumen liegt. Ihr fahrt mit der Stricknadel von unten in die Schlaufe, holt den "Zeigefingerfaden" durch die Schlaufe, lasst das Zeug vom Daumen fallen, zieht alles ein bisschen zusammen und schon habt ihr eine weitere Masche. So macht ihr weiter, bis ihr die gewünschte Anzahl an Maschen habt.

Dat schricken

Ja, ich schreibe gern mein eigenes Kauderwelsch. Also, beim Stricken gibt es (soweit ich weiß) zwei verschiedene Stricktechniken: rechte und linke Maschen. Und da die Rechten einfacher sind, fange ich mit denen auch an:
Zuerst müsst ihr eure Nadel umdrehen (auch wenn sich das bescheuert anhört). Dann nehmt ihr euch den Faden, der vom Wollknäul kommt und legt ihn hinter dem kleinen Finger, vor dem Ring- und dem Mittelfinger und hinter dem Zeigefinger der linken Hand herum. Dann fasst mit allen Fingern der linken Hand (außer dem Zeigefinger) die Nadel an. (Das Ende des Maschenaufnehmfadenendes muss an der Spitze der Nadel sein.) Dann zieht ihr den Faden, der vom Wollknäuel kommt straff, so dass er zwischen dem Zeigefinger und der Nadel nicht flach hängt. (Ich würde euch empfehlen, den Faden am Zeigefinger etwa auf die Höhe des letzten Gelenkes hoch zuschieben.) *freudig die Hände reib* Jetzt gehts los! Ihr nehmt die andere Nadel, fahrt mit ihr von unten durch die erste Masche durch, zieht den Faden, der vom Zeigefinger kommt durch sie durch und schiebt den Rest dann von der Nadel aus der linken Hand runter. Dann zieht ihr alles mithilfe des Fadens, der vom Wollknäul kommt, fest. Achtung! Ihr müsstet jetzt auf der rechten Nadel eine Masche haben, wenn nicht, ist was schief gegangen. Ist alles ok, kann's weitergehen. Ihr fahrt mit der rechten Nadel von unten durch die oberste Masche durch, zieht den Zeigefingerfaden durch die Masche durch, lasst den Rest der Masche von der linken Nadel fallt und zieht alles fest. Und so geht es munter weiter!
Wird euch das irgendwann zu langweilig oder ihr wollt einfach gleich noch "das andere Stricken" lernen, dann könnt ihr euch ans Linksstricken wagen. (Obwohl das auch nicht so schrecklich schwer ist.) Ihr nehmt also wieder die "Grundstellung" ein ("Zuerst müsst ihr eure Nadel umdrehen (auch wenn sich das bescheuert anhört). Dann nehmt ihr euch den Faden, der vom Wollknäul kommt und legt ihn hinter dem kleinen Finger, vor dem Ring- und dem Mittelfinger und hinter dem Zeigefinger der linken Hand herum. Dann fasst mit allen Fingern der linken Hand (außer dem Zeigefinger) die Nadel an. (Das Ende des Maschenaufnehmfadenendes muss an der Spitze der Nadel sein.) Dann zieht ihr den Faden, der vom Wollknäuel kommt straff, so dass er zwischen dem Zeigefinger und der Nadel nicht flach hängt. (Ich würde euch empfehlen, den Faden am Zeigefinger etwa auf die Höhe des letzten Gelenkes hoch zuschieben.)") und legt nun aber den Zeigefingerfaden vor die Nadel. Dann fahrt ihr - wie auch schon beim Rechtsstricken - mit der rechten Nadel von unten durch die oberste Masche auf der linken Nadel durch und zieht den Faden durch die entstandene Schlaufe. Den Rest der Masche schiebt ihr von der linken Nadel, zurrt alles ein bisschen fest - und ihr habt eure erste linke Masche. So geht es dann weiter, Faden vor die Nadel legen, von unten in die oberste Masche stechen, den Zeigefingerfaden durch die Masche ziehen, den Rest des Gebildes von der linken Nadel schieben, festziehen, fertig.
Wenn ihr dann alle Maschen einer Nadel durchgestrickt habt, dreht ihr die Nadel einfach wieder um und macht weiter mit dem Stricken. So können ganz verschiedene Muster entstehen. (Wenn ihr zum Beispiel eine Reihe alles rechte Maschen strickt, in der nächsten nur linke, dann wieder rechte, dann wieder linke usw. entsteht auf der einen Seite so ein glattes Muster - glattrechts. Vielleicht habt ihr ja davon schonmal gehört?!)

Dat Finale

Habt ihr dann genug gestrickt und wollt eure Strickwerk beenden, dann ist es Zeit für das "Maschenabnehmen". Dazu strickt ihr zwei Maschen (die entsprechen dann dem Muster, dass ihr grade anwendet) und stecht dann mit der linken Nadel von oben in die hintere Masche hinein. Diese zieht ihr dann über die vordere Masche "bis vor die Nadel" und lasst sie fallen. Dann strickt ihr die nächste Masche und wiederholt das Prozedere. Von oben in die hintere Masche stechen, über die vordere bis zur Spitze heben und fallen lassen. Das macht ihr so lange, bis ihr nur noch eine einzige Masche - dann auf der rechten Nadel - habt. Diese Masche zieht ihr dann ganz groß und zurrt das Ende der Maschen auch etwas fest. (Das fühlt ihr dann auch.) Ihr nehmt euch eine Schere, schneidet die große Masche irgendwo mittendrin durch, wickelt den Faden vom Wollknäuel auf das selbige zurück und vernäht den Faden, der noch am Strickwerk ist. Das Vernähen ist dabei sehr wichtig, da sich sonst alles wieder auflöst. Anschließend könnt ihr auch noch den "Beginnfaden" (also der, der noch oben dran ist) vernähen uuuuund: Ihr seid fertig! Herzlichen Glückwunsch! Eurer Kreativität sind nun keine Grenzen mehr gesetzt: Von modischen Accessoires bis hin zu Topflappen könnt ihr viele interessante Sachen zaubern. Viel Spaß! 

Ich hoffe, mit dieser Anleitung konnte ich zumindest einigen von euch weiterhelfen und wenn ihr irgendwelche Fragen habt, dann meldet euch doch einfach. (Ich beiße nur selten. XD)


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